Unsere Fahrt begann bei gutem Wetter am 18. April morgens um kurz nach 7 Uhr
vor dem Allstars. Es waren alle pünktlich bis auf Mat, den Franzosen. Den
rief Philip um 5 vor 7 an und weckte ihn damit auf. Mat kam dann schließlich
um 7.15. Seine Begründung - der Wecker ging nicht.
Wir machten uns auf den langen Weg nach Russland. Zwischendurch machten wir
immer wieder Pausen. Im Bus war sehr wenig Beinfreiheit, speziell für Giuseppe
und Philip.
An der Grenze machten wir unseren letzten Stopp in Finnland. Trotz meines Lunchpaketes
(Brötchen mit Salami und Gurken, Karotten, Äpfel) entschied ich mich
Etwas zu Essen zu kaufen. Ich nahm eine Champignonsuppe und einen Salat –
der Preis war um die 5 € und es gab noch ein Eis oder einen Kaffee später
gratis dazu. Nachdem ich auf das Klo gegangen war ging ich noch Geld wechseln.
Bis 10 € mussten wir keine Gebühren bezahlen.
Danach ging es dann endlich weiter
Richtung
Grenze. Wir kamen insgesamt durch drei Kontrollen, zweimal kamen Grenzposten
rein, einmal sogar mit Hund. Einmal mussten wir aussteigen und eine Art Aufenthaltsgenehmigung
ausfüllen und diese mit unserem Reisepass vorzeigen. Es war sehr komisch
die Sprache Russisch überhaupt nicht zu verstehen, obwohl man ja das vom
Finnischen gewohnt war. Nachdem wir den letzen Grenzposten passiert hatten hielten
wir direkt auf einem Parkplatz. Dort war ein Laden in dem man Zigaretten und
Alkohol kaufen konnten. Die meisten griffen hier schon reichlich zu, weil alles
so billig war. Zigaretten kosteten rund 1 €, Wodka so 5 €. Vor allem
unsere finnischen Lehrkräfte genossen die niedrigen Preise und kauften
Sekt und Bier ein und ließen vor dem Bus im wahrsten Sinne des Wortes
"die Korken knallen". Wir waren alle der Meinung dass es unmöglich
wäre in Russland mit dem Trinken oder dem Rauchen aufzuhören, aufgrund
der niedrigen Preise.
Dann ging es aber weiter nach St. Petersburg. Neben den Strassen lag sehr viel
Müll und das ganze
Gebiet wirkte sehr sumpfig. Als wir durch die Dörfer fuhren war man schon
geschockt. Die Strassen waren sehr schlecht befestigt und es gab sehr tiefe
Schlaglöcher. Wir machten uns sehr große Sorgen um die Stoßdämpfer
des Busses. Ich saß im Bus neben Roland und auf der Fahrt durch Russland
lernten wir ein bisschen Russisch was sich später als sehr hilfreich erwies,
denn wenn man in Russland nicht Russisch lesen kann ist man ziemlich verloren.
Außerdem studierten wir den Reiseführer von St. Petersburg, den mir
Sabrina ausgeliehen hatte. Die ersten Leseversuche unternahmen ich und Roland
dann in den Vorstadtgebieten von St. Petersburg. Wir kamen dann schließlich
am Abend am Hotel St. Petersburg an. Das
Hotel
war riesig und eines der größten in St. Petersburg. Nachdem wir unser
Gepäck ausgeladen hatten gingen wir in das Hotel hinein. An der Rezeption
mussten wir unsere Reisepässe abgeben, bekamen sie aber am nächsten
Tag zurück. Uns wurde empfohlen nie die richtigen Ausweise sondern immer
nur die Ausweiskopien mitzunehmen, da diese bei Kontrollen ausreichen würden.
Die richtigen Ausweise ließen wir dann meistens im Hotel. Ich hatte die
richtige Entscheidung mit meinem Bauchgürtel getroffen, weil dieser eine
der sichersten Lösungen war, seine Wertsachen mitzunehmen.
Wir bekamen unsere Zimmerschlüssel – ich teilte mir das Zimmer mit
Roland. Wir nahmen die „Krone“ Aufzüge nach oben. Die Zimmer
waren gut ausgestattet. Wir hatten ein Bad, wo alles „desinfected“
war, einen Fernseher, aber leider den Ausblick zur Rückseite des Hotels.
Mat und Philip hatten ein Zimmer auf den anderen Seite und genossen einen wunderbaren
Blick auf das Stadtzentrum. Uns wurde empfohlen in Russland kein Leitungswasser
zu trinken bzw. es nicht zum Zähne putzen zu nehmen. Darum benutzen wir
nur Mineralwasser. Manchmal kam morgens zum Teil braunes Wasser aus dem Wasserhahn
– nicht
sehr
angenehm.
Wir trafen uns dann später am Abend unten in der Lobby. Wir entschieden
uns noch einen kleinen Spaziergang draußen zu machen, aber nicht sehr
lange, da die Brücken ab einer bestimmten Zeit öffneten, damit die
Schiffe passieren können. Der Weg von unserem Hotel zum Stadtzentrum wäre
somit abgeschnitten gewesen. Das Zentrum war sehr weit entfernt so dass wir
nur in einen anderen kleinen Stadtteil gingen um Etwas zu essen zu suchen. Die
Atmosphäre war zum Teil gespenstisch. Wir sahen Prostituierte rumstehen
bzw. in Autos einsteigen. Es war nicht sehr hell in den Gassen und wir sahen
manche dunkle Gestalten. Nachdem wir ein bisschen gelaufen waren entschieden
wir uns zurückzugehen, um im Hotel noch Etwas zu essen und zu trinken.
Als wir zum Hotel zurückkamen sahen wir noch ein Feuerwerk – beeindruckend.
Im Hotel gingen wir in die Bar, wo jeden Abend das gleiche Bild herrschte. An
einem Tisch saßen Prostituierte und gingen manchmal mit Männern auf
die Zimmer. Am anderen Tisch saßen die Finnen und betranken sich. Wir
bestellten also ein paar Bier und die Leute die Hunger hatten bestellten sich
noch eine kleine Pizza. Es gab auch ein Restaurant aber dort waren die Preise
zu hoch und die Atmosphäre wirkte ziemlich komisch (Musik wurde gespielt
beim Essen). Nur ein paar der neuen Austauschstudenten gingen dort hin um Etwas
zu essen. Wir tranken dann noch ein paar Bier und lernten Martin aus der Slowakei
besser kennen. Er konnte ein bisschen Russisch und erwies sich in Punkto Russisch
neben Veronika, einer finnischen Frau, ziemlich hilfreich. Insgesamt war er
aber ein bisschen komisch. Er war die ganze Zeit sehr stolz in Russland zu sein
und seine Liebe zu Bier war schon extrem. Cedric wohnte mit ihm zusammen und
berichtete, dass er manchmal allein vor dem Spiegel saß bzw. allein Bier
trank. Seine Fotoleidenschaft erwies sich als sehr extrem in Moskau, wo er jede
Sekunde anhielt um ein Bild zu machen. Nachdem wir ein paar Bier getrunken hatten
gingen wir zu Bett, da wir morgen früh aufstehen mussten bzw. um 8.45 mit
dem Bus losfahren wollten.
Wir gingen am nächsten Morgen in den Frühstückssaal. Der Frühstückssaal
schien meinen Eindruck des Hotels zu bestätigen. Ein riesiger Bau, der
sehr auf Größe ausgelegt war und den Zweck hatte, Leute zu beeindrucken.
Er war sehr groß und sehr hoch. In dem Raum selber kam man nur mit seiner
Zimmerkarte. Es gab auch eine kleine Grünfläche, in der Vögel
umherschwirrten und zwitscherten. Das Frühstücksbuffett war ebenfalls
riesig – es gab neben verschieden Wurst- und Käsesorten, versch.
Brotsorten, versch. Müsliarten, versch. Säfte, versch. Tees und Kaffees,
versch. Kaffeestückchen und sogar warmes Essen. Für mich was es unverständlich
wie man am frühen Morgen schon eine deftige Mahlzeit essen konnte –
aber es wurde angeboten. Es liefen auch immer 2-3 Bedienungen rum. Den Service
„without smile“ konnte man beobachten. Weil man dafür kein
Geld bekommt brauch man auch keine Miene zu verziehen bzw. nicht zu lachen.
Beim Essen wunderten wir uns schon wo Philip und Mat blieben, da es schon ziemlich
spät war. Sie kamen dann kurz später wo wir schon wieder zu den Zimmern
gingen. Als wir im Bus waren mussten wir warten, weil einige Leute zu spät
waren. Nach 10minütigem Warten fuhren wir aber los mit Verweis auf den
Zeitplan. Philip, Mat und zwei Griechen waren nicht da, kamen aber später
mit dem Taxi nach (nach
einer Irrfahrt in St. Petersburg, da es verschiedene Universitäten gibt
und sie nicht richtig erklären konnten zu welcher sie wollten). Sie mussten
aber viel für das Taxi bezahlen, da man als Ausländer bzw. wenn man
kein Russisch kann, generell mehr bezahlt.
Wir fuhren dann zur St. Petersburg State University. Es war sehr viel Verkehr
und es dauerte ziemlich lange bis wir da waren. Als wir dann endlich ankamen
machten wir ein paar Fotos von der Brücke vor der Universität mit
2 goldenen Löwen. Danach gingen wir hinein zu einer Vorlesung. Die Universität
war vor Kurzem renoviert worden aber die Unterschiede zu deutschen Universitäten
sah man deutlich. Die Vorlesung, die eine Frau hielt, begann direkt mit Problemen,
da der Diaprojektor nicht funktionierte. Die Vorlesung an sich war z.T. Wiederholung
von bekanntem Wissen aber auch die Einführung in neues
Wissen,
speziell über St. Petersburg. In der Lunchpause hatten wir ein großes
Problem Etwas zu essen zu finden, auf der einen Seite weil wir so viel Leute
waren und auf der anderen Seite weil St. Petersburg so groß war und wir
uns nicht auskannten. Wir gingen dann schließlich in einen Baguette-Laden,
wo man sich Baguettes mit verschiedenen Sachen belegen lassen konnte (Subway).
Die Verkäufer konnten wenig Englisch was man über die Zeichensprache
wieder ausgleichen konnte bzw. musste.
Die Baguetten schmeckten gut und wir eilten danach direkt zu
Stockmann
zur nächsten Besichtigung. Insgesamt merkte man jetzt schon das der Zeitplan
sehr knapp war. Dies sollte unweigerlich später zu Spannungen führen,
speziell bei so einer so großen Gruppe wie der unseren. Das Problem der
Stockmann-Besichtigung war dass die 2 Frauen ziemlich leise sprachen. Wir waren
in der Nähe von einem Cafe und manche Leute liefen herum. Außerdem
war es ziemlich warm wie eigentlich die ganze Zeit in St. Petersburg. Viele
hatten noch Winterjacken mit, was sich später in Moskau bezahlt machte.
Nach
der Stockmann-Besichtigung gingen wir zurück zum Bus und dann zu einer
Stadtbesichtigung, zu der wir auch eine Führerin hatten. Beim Losfahren
merkten wir wieder das Leute fehlten und es gab Differenzen zwischen Leuten
die Freunde von den Fehlenden waren und den Anderen die kein Verständnis
dafür hatten und den Zeitplan einhalten wollten. Nachdem wir fast schon
auf dem Nevskij prospect, der Hauptstrasse in St. Petersburg waren, kamen die
Fehlenden dann angerannt und freuten sich noch mitfahren zu können. Es
waren Teile der neuen Austauschstudenten, die sich keine große Mühe
machten, die Stadtkarte zu studieren oder ein bisschen Russisch zu lernen. Allein
würden sie verloren sein in so einer großen Stadt, die über
5 Millionen Einwohner hat. Die Masse der Menschen sieht man auf den Strassen
oder in den Hauptverkehrszeiten in der
Metro. Dort muss man sich schnell orientieren, auch wegen der Gefahr bestohlen
zu werden.
Wir machten also dann eine Stadtrundfahrt die uns u.a. am Winterpalast mit der
Hermitage und dem Schlossplatz, an der Universität, wo Putin studierte,
der Isaak Kathedrale, der Kasaner Kathedrale, der Christi-
Auferstehungs-Kirche,
dem Denkmal für Kaiser Nikolaus, dem Kreuzer „Aurora“ , dem
Reiterdenkmal „der Eherne Reiter“, der Smolny Kathedrale, der Wassili-Insel
und verschiedenen Gärten vorbeiführte.
Es war aber ziemlich ärgerlich dass wir sehr viele Pausen machten. Diese
sollten normalerweise nur 5 Minuten sein, aber bei so einer großen Gruppe
dauert es immer länger bzw. manche Leute waren wieder zu spät. Bei
allen Sehenswürdigkeiten sahen wir Leute rumlaufen, die Touristen für
überhöhte Preise Sachen verkaufen wollten. Viele kauften dort Militärmützen
oder Matrjoschkas. Die meisten entschieden sich aber auf spätere Gelegenheiten,
wie z.B. Trödelmärkte zu warten.
Die Stadt an sich lebt wie Moskau von den Gegensätzen, die man hat wenn
man das Stadtzentrum bzw. die weiter außerhalb gelegenen Bezirke vergleicht.
St. Petersburg sollte im Gegensatz zu Moskau immer eine „europäische“
Großstadt werden. Es feierte im Jahre 2003 den 300. Geburtstag und wurde
deshalb dafür sehr hergerichtet. Die Stadt, die früher Leningrad hieß,
eine Zeitlang die Hauptstadt von Russland war und noch immer in Konkurrenz mit
Moskau
steht.
Nach dieser Stadttour gingen wir noch in das Stadtzentrum und suchten Etwas
zu essen. Uns wurde ein kleines russisches Restaurant empfohlen, dass russische
Speisen servieren würde und auch nicht so teuer sein sollte. Wir machten
uns auf die Suche nach diesem Restaurant mit der ganzen Gruppe. Nach kurzer
Zeit merkten wir aber dass es unmöglich war mit so einer großen Gruppe
durch St. Petersburg zu gehen. Daraufhin trennten wir uns, was in den nächsten
Tagen noch zu Streit führen sollte. Wir fanden das russische Restaurant
dann, in dem es Salatbuffett und die Möglichkeit gab, sich Gerichte zusammen
zustellen. Der Preis war angemessen, zwischen 5-10€.
Nachdem wir gegessen hatten fuhren wir zurück zum Hotel nachdem wir durch
die halbe Stadt gelaufen waren, um zum Bustreffpunkt zu kommen. Besonders auffällig
war die Masse an Militär, die fast überall anwesend war. Außerdem
fuhren viele Luxusautos rum, alle mit getönten Scheiben. Abends bzw. nachts
ist die Hauptstrasse in St. Petersburg ein reiner Highway. Im Hotel gingen wir
wieder an die Bar und tranken ein paar Bier.
Am nächsten Tag stand eine Firmenbesichtigung auf dem Programm –
wir konnten auswählen ob Valio oder Outukumpu – ich entschied mich
für Valio.
Viele Austauschstudenten waren so müde dass sie bei dem Vortrag schliefen
bzw. am nächsten Tag nur im Bus blieben um zu schlafen (Vanessa). Auf der
Fahrt in die Stadt sahen wir einen Mann, der sich wahrscheinlich ausgesperrt
hatte und am Haus herumkletterte (Schlangenmensch).
In der Stadt sahen wir im Vorbeifahren dass eine Parade auf dem Schlossplatz
beim Winterpalast war. Der Busfahrer ließ uns raus und wir guckten uns
die Parade an. Später machten wir noch einige Fotos mit den Soldaten/innen
– insgesamt sehr beeindruckend. Danach gingen wir zurück in die Stadt.
Die Freizeit nutzten wir hauptsächlich um rumlaufen. Wir gingen auch mal
auf einen Markt, der sich aber als reiner Touristenmarkt entpuppte. Weite Strecken
überbrückten wir mit der Metro, obwohl wir sie, speziell in Moskau,
vermeiden wollten, was aber unmöglich war. Eine Fahrt mit der Metro kostete
umgerechnet nur um die 30 Cent und war mit das schnellste Verkehrsmittel.
Außerdem gingen wir noch in ein Internetcafe (teuer!) bzw. kauften die
Zugtickets nach Moskau. Wir brauchten ich glaube 3 Stunden bis wir diese verdammten
Tickets hatten da der Schalter sehr voll war und ein System existierte, das
ich nicht verstand. Zum Teil wurden Schalter geschlossen, geöffnet oder
waren nicht besetzt. Alle Leute mussten aber da bleiben, da wir die Reisepässe
von jedem benötigten. So war der ganze Nachmittag für die ganzen Leute
gelaufen.
Für Sylvaine und Mercedes konnten wir leider keine Zugtickets besorgen
und so mussten die beiden noch mal extra gehen. Nachdem wir abends gegessen
hatten ging es zurück zum Hotel und an die Bar.
Am nächsten Tag ging es dann zu Baltika, der größten Brauerei
in Russland. Diese Besichtigung war sehr interessant und ich schrieb auch meinen
Excursion Report über dieses Unternehmen.
Nachdem wir in der Eingangshalle gewartet hatten, wurden wir von einem Führer
abgeholt, der uns erst mal aufforderte unsere Kameras vorne abzugeben und unsere
Jacken abzulegen.
Dann ging es in einen Saal, wo ein kurzer Vortrag über die Geschichte von
Baltika gehalten wurde. Danach ging es zur eigentlichen Besichtigung. Nachdem
wir an einer Galerie mit vielen Preisen und Auszeichnungen vorbeigegangen waren
kamen wir zur Brauerei. Unser Führer schien sehr stolz und selbstbewusst
zu sein. Wir gingen die ganze Zeit in einer Art durchsichtigem Tunnel durch
den wir in die Brauerei sehen konnten. Es waren riesige Tanks mit Bier und die
Größe war wirklich beeindruckend. Das Lagerhaus sprengte dann aber
alle Grenzen – die Größe und vor allem die Geschwindigkeit,
in der das Lagerhaus geleert und wieder gefüllt wurde. Danach sahen wir
noch die Pferdeställe bzw. einen Reiter mit seinem Bierwagen an der zu
Werbezwecken genutzt wurde. Nachdem wir das Abfüllsystem bzw. Verpacksystem
gesehen hatten ging es zurück zum Eingang.
Dort erhielt jeder als Geschenk nur ein Bierglas, leider aber kein Bier. Das
konnten wir uns zu verbilligten Preisen in dem Kiosk kaufen. Nachdem wir uns
für die Führung bedankt hatten holten wir unsere Fotoapparate und
es ging zum Kiosk. Dort kaufte ich mir ein T-Shirt (blau) und ein Bier. Ich
stieß dann mit Giuseppe und Anthony an. Giuseppe hatte ein Starkbier gekauft.
Als Cedric dann kam sagten wir ihm er solle auch dieses Bier kaufen und dann
mit uns trinken. Cedric ist normalerweise nach 2 Bier betrunken und jetzt Starkbier
- ok.
Nachdem er das Bier gekauft hatte und trank, obwohl es ihm nicht schmeckte,
ging es ihm ziemlich gut.
Im Bus ging dann eine große Diskussion los. Viele hatten keine Lust mehr
zur nächsten Besichtigung zu gehen, obwohl sie sich dafür eingetragen
hatten. Unsere Professoren verwiesen aber darauf dass die Leute die sich eingetragen
hatten teilnehmen mussten, da wir sonst in den nächsten Jahren nicht mehr
zu diesen Firmen gehen konnten. Cedrics Meinung war „I give a shit on
the company visits, let’s drink“ – es war zu viel für
ihn. Wir machten uns nur über ihn lustig.
Als wir dann an einer Metrostation hielten stiegen aber trotzdem viele aus,
die sich für die nächste Besichtigung eingetragen hatten und so mussten
einige, die sich nicht für die nächste Besichtigung eingetragen hatten
mitgehen, obwohl sie nicht wollten. Die schlechte Laune wurde auch noch durch
die langweilige Besichtigung verstärkt.
Als wir dann am Abend mit den Anderen redeten, versuchten sie sich zu entschuldigen,
aber die Spannungen bzw. Differenzen blieben bestehen, weil die Anderen mehr
Zeit hatten um Dinge zu besichtigen und wir mussten bei den Besichtigungen mitgehen
und hatten noch fast gar nichts gesehen. Und es blieb faktisch nur der Donnerstag
noch. Wir redeten also mit den Anderen und den Professoren und machten aus das
wir am nächsten Tag zuhause bleiben konnten und die Anderen zu den Vorlesungen
bzw. der Besichtigung gehen mussten.
Abends trafen wir uns dann mit Dimar, der uns zu einem großen Nachtclub
führte, in den über 1000 Leute reingingen. Auf dem Weg aßen
wir noch einen Döner zum Spottpreis. Außerdem trafen wir kurz Barbara,
Viktoria und Alberto aus dem ersten Semester, die in einem guten Restaurant
speisten – wir verabredeten uns für später im Club und gingen.
Der Eintritt des Clubs betrug um die 7€, enthielt aber Freigetränke.
Der Club hatte verschiedene Stockwerke, obwohl wir uns fast nur in der dritten
Etage aufhielten, wo eine große Bar war.
Neben russischem Bier tranken wir auch russischen Wodka und Champagner. Giuseppe
kotzte nachdem er 5 oder 6 Wodka „Russian Standard“ getrunken hatte.
Ich trank auch sehr viel, war aber auch viel auf der Tanzfläche unterwegs.
In der obersten Etage standen halbnackte Männer auf Podesten – wären
es nur Frauen gewesen. Spät in der Nacht gingen wir dann heim.
Nächsten Morgen am Frühstück hörten wir dann von Mat, dass
Dimar und Veronica noch mal früh morgens vorbeigekommen waren und sie bei
Champagner noch
Party
gemacht hätten – Mat war allein. Nach dem Frühstück hatten
wir nun den ganzen Tag vor uns. Bevor wir eine Führung in der Hermitage
am Nachmittag hatten gingen wir noch einmal durch St. Petersburg. Wir gingen
zur Christi-Auferstehungs-Kirche, machten Fotos und gingen hinein. Danach besichtigten
wir kurz den nahegelegenen Markt und gingen dann zum Ufer der Neva. Dort liefen
wir an der Rückseite der Hermitage entlang. Wir hatten super Wetter.
Wir gingen am Ufer entlang, machten ein paar Gruppenfotos und gingen dann zur
Isaak Kathedrale. Dort stiegen wir auf die Kathedrale empor und hatten einen
super Ausblick über St. Petersburg. Nach dem Abstieg machten wir uns auf
den Weg zur Hermitage wo uns eine Führung erwartete. Davor gingen wir noch
Essen.
Bei der Hermitage angekommen sahen wir auch Philip, Veronika usw. wieder. Wir
mussten in der Hermitage die Klamotten und Rucksäcke abgeben. Anthony holte
als einziger von uns eine Erlaubnis zu fotografieren, weil die anderen nur noch
wenige Fotos übrig hatten.
Die „Führung“ erwies sich nur als z.T. interessant, weil es
einfach zu viele Räume waren, man konnte hier Tage verbringen. So liefen
wir am Schluss nur noch durch die Räume und waren froh dass wir fertig
waren – aber die Räume waren beeindruckend mit den vielen Gemälden
und Einrichtungen.
Die restliche Zeit nutzten wir um Etwas zu essen. Abends trafen wir uns dann
noch mit Barbara, Viktoria und Alberto aus dem ersten Semester um Etwas zu trinken.
Es war eine nette Atmosphäre und jeder freute sich, den Anderen wieder
zusehen. Später ging es dann zum Hotel zurück.
Dimar orderte uns Taxis auf russische Art. Er telefonierte kurz und eine halbe
Minute später standen 2 private Taxis direkt am Straßenrand. Dimar
diskutierte noch über den Preis und dann fuhren uns die Taxifahrer für
rund 150 Rubel (ca. 5€) pro Taxi zum Hotel. Die Fahrt war ein einziges
Rennen dass von Technomusik im Auto begleitet wurde. Nachdem wir am Hotel angekommen
waren fuhren die beiden Taxis mit quietschenden Reifen wieder weg.
Am nächsten Tag waren die anderen schon nach Vaasa aufgebrochen als wir
gemütlich frühstückten und uns dann zum Bahnhof aufmachten. Es
war sehr viel Verkehr und ich machte mir Gedanken, dass wir nicht rechtzeitig
dorthin kommen würden, aber kein Problem.
Am Bahnhof kauften wir noch diverse Dinge für die Fahrt und dann ging es
zum Zug. Wir mussten sehr weit hinterlaufen um zu unserem Waggon zu gelangen.
Nachdem wir unsere Karten vorgezeigt hatten kamen wir in den Zug. Die Sitze
waren einigermaßen gemütlich und man konnte schlafen bzw. relaxen.
Nachdem wir losgefahren waren, entschieden wir uns Etwas zu essen. Ich ging
erst mit Martin in den Speisewagen. Der Speisewagen war sehr schön gestaltet
mit Gardinen, schönen Tischdecken und weiblichen Bedienungen. Die Preise
waren um die 5€. Martin trank ein Bier zum Essen und erzählte von
seiner Begeisterung für Russland. Nachdem wir dann zu den Anderen zurückgegangen
waren blieb Martin bei unseren Sachen und wir gingen in den Speisewagen, wo
wir nach dem Essen fast den ganzen Nachmittag verbrachten. Ein Mann bestellte
sich dauernd Wodka und Wasser – eine Kombination die es sehr häufig
gibt in Russland.
Abends
kamen wir dann langsam in Moskau an. Bei der Einfahrt nach Moskau hörten
wir dann von Dschingis Kahn „Moskau“ und von den Scorpions „Winds
of Change“ – klasse.
Es war spät als wir ankamen und wir mussten noch unser Hotel finden. Ein
bisschen außerhalb war die Metrostation mit einer riesigen Schlange vor
dem Schalter. Wir schickten 2 Personen die Tickets kauften und nach 2 mal anstehen
hatten wir dann die Metrotickets. Wir hatten uns schon die Metrostation im Zug
rausgesucht so dass es kein Problem war diese zu finden. Außerdem konnte
Martin Russisch und Roland war ein guter Organisator.
Im Hotel angekommen mussten wir unsere Reisepässe wieder abgeben und bekamen
sie erst am nächsten Tag wieder. Nachdem wir unsere Schlüssel hatten
gingen wir
auf
die Zimmer und luden unsere Gepäck aus – der Blick von meinem Zimmer
war wieder nur auf einen Hinterhof. Im Hotel gab es viele Restaurants und Bars,
so dass wir uns entschieden, dort essen zu gehen, als draußen rumzulaufen
und nach einem Restaurant zu suchen. Die Preise waren in Ordnung, nur Mercedes
bezahlte mehr, weil der Preis ihres Gerichtes nach Gramm ging – wir waren
ziemlich empört darüber. Einige waren schon müde und wollten
ins Bett gehen, die anderen gingen noch mal zum Roten Platz, der gegenüber
von unserem Hotel lag. Es war eine komische Atmosphäre auf dem riesigen
Platz, der fast menschenleer war. Einige Wachposten standen am Kreml. Wir machten
eine kleine Runde und gingen dann wieder zurück zum Hotel
schlafen.
Am nächsten Tag gingen wir zum Frühstücksbuffett im 12. Stock,
von wo aus wir einen super Ausblick auf den Roten Platz hatten. Das Frühstücksbuffett
war in Ordnung aber viel schlechter als in St. Petersburg, aber für den
Preis den wir bezahlt hatten war es in Ordnung.
Danach machten wir uns mit allen (Ich, Roland, Giuseppe, Mat, Philip, Cedric,
Mercedes, Sylvaine, Martin) auf den Weg zum Roten Platz. Es war sehr viel los
und wir wollten als erstes versuchen das Lenin-Mausoleum zu besichtigen. Dort
war aber eine riesige Schlange, so dass wir beschlossen am nächsten Tag
in aller Frühe wiederzukommen. Verschiedene Leute boten uns Führungen
an aber wir wollten alles alleine besichtigen. Also besichtigten wir erst den
Kreml. Die Rucksäcke mussten wir vorher abgeben und für das Fotografieren
mussten wir uns wieder eine Erlaubnis holen.
Das Kremlgelände an sich ist riesig. Es gibt auf dem ganzen Gelände
sehr viele Kathedralen, die wir auch fast alle besichtigten. Am Randes des Kremlgeländes
sahen wir Laufwege der Soldaten.
Mittags gingen wir dann nach dem Kreml etwas Essen in einer nahegelegenen Pizzeria.
Danach gingen wir noch durch die Stadt, sahen von weitem die Universität
und machten an einem Cafe halt. Abends machten wir nichts.
Am nächsten Tag gingen wir dann ins Lenin Mausoleum. Es war eine gespenstige
Atmosphäre. Man ging in dieses Mausoleum rein, es ging abwärts und
war dunkel. Man durfte nicht groß reden, musste gleichmäßig
gehen und durfte keine Fotos machen bzw. musste den Fotoapparat schon vorher
abgeben – wir ließen ihn direkt im Hotel. Ganz unten in einem Raum
lag dann Lenin in einem Glasbehälter.
Mittags gingen wir dann noch auf einen großen Trödelmarkt, wo wir
dann noch T-Shirts, Militärsachen usw. kauften.
Abends ging es dann mit dem Nachtzug nach Finnland. Nachdem wir ausgecheckt
hatten im Hotel ging es zum Bahnhof. Auf dem Weg kauften wir noch Andenken bzw.
Proviant.
Im Nachtzug ging es dann bis nach Riihimäki und von dort nach Vaasa.